Einweihung einer Gedenktafel
Der 8. Mai ist im lokalen Gedächtnis.
75 Jahre Befreiung, 35 Jahre Erinnern in Guxhagen
Am 8. Mai 1985 wurde an der ehemaligen Synagoge in Guxhagen eine Tafel in Erinnerung an die verfolgten und ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger eingeweiht.


Die Erinnerungsinitiative ging auf einen Antrag von Die Grünen und SPD zurück. Möglich wurde sie infolge des politischen Klimawandels Mitte der 1980er Jahre. Bei der Kommunalwahl am 10. März 1985 konnte die SPD, bislang in der Opposition, zusammen mit den Grünen, die erstmals ins Gemeindeparlament gewählt wurden, eine Mehrheit erreichen.
Unter dem neu gewählten Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Gerhard Kakalick, der die Erinnerungsarbeit in Guxhagen bis heute mitgestaltet, wurde im April 1985 der Antrag für eine Gedenktafel an der Synagoge eingereicht. Er durchlief drei Gremien, bis eine Empfehlung für die Anbringung der Tafel vorlag. Am 17. April stimmten 20 von 23 Gemeindevertreter/innen für die Erinnerungstafel. Zuvor hatte es jedoch Diskussionen gegeben über den Textinhalt: Sollten die Täter benannt werden, die in der Nacht vom 8. auf den 9. November die Synagoge zerstört hatten, die Jüdinnen und Juden Guxhagens aus ihren Häusern zerrten, sie beschimpften und misshandelten, sie schließlich in die Breitenauer Anstalt trieben, wo sie bis zur Überstellung ins KZ Buchenwald eingesperrt waren?
Eine solch eindeutige Benennung von Taten und Tätern war 1985 in Guxhagen noch nicht möglich. Die NS-Vergangenheit war vielen noch sehr präsent: Ehemalige Angehörige von NS-Parteiorganisationen lebten noch und versuchten ihre Mitverantwortung zu relativieren. Auch war die Landesarbeitsanstalt Breitenau, die während des NS ein zentraler Ort der Verfolgung in Nordhessen war, ein wichtiger Arbeitgeber in Guxhagen gewesen. Anfang der 1980er Jahre war die noch junge Gedenkstätte Breitenau daher vielen ein Dorn im Auge. Der ablehnenden Haltung einiger aus der Gemeinde zum Trotz konnte die Erinnerungstafel am 8. Mai 1985 eingeweiht werden. Organisiert vom DGB Kreis Schwalm-Eder nahmen mehrere hundert Menschen an der Einweihungsfeierlichkeit teil und liefen im Anschluss zur Gedenkstätte Breitenau, wo






Wir möchten Sie gerne auf das online-Angebot der Gedenkstätte Breitenau aufmerksam machen.
Als kleine Einrichtung verfügen wir bislang nur über begrenzte Möglichkeiten, unser Bildungsangebot ins Digitale zu überführen.
Wir haben jedoch die aktuellen Herausforderungen genutzt, um unseren Social-Media-Auftritt auszubauen. Inhaltlich legten wir hier in den letzten vier Wochen einen Schwerpunkt auf das Kriegsende und die Befreiung. 75 Jahre nachdem amerikanische Soldaten die verbliebenen Gefangenen in Breitenau befreiten, aber auch die verscharrten Opfer des kurz zuvor verübten Endphaseverbrechens entdeckten, war es uns ein besonderes Anliegen, an diese Ereignisse zu erinnern.
Annika Stahlenbrecher, die pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätte Breitenau, gibt außerdem in kurzen Clips einen Einblick in die Dauerausstellung:
https://www.instagram.com/gedenkstaettebreitenau/